Madagaskar (O-Küste zwischen Tamatave und Maroantsetra, Nosy Boraha)
Schutzstatus
WA Anhang 2
Lebensraum
tropischer Regenwald, nachtaktiv
Fortpflanzung
2 hartschalige Eier, bis zu 3 Gelege im Jahr. Zeitigungsdauer bei 23-26 °C zwischen 80-90 Tage
Lebenserwartung
über 7 Jahre
Grösse
bis zu 28 cm
Luftfeuchtigkeit
70-100 %
Temperatur
Lufttemperatur zwischen 24-26 °C, lokale Erwärmung bis 28-30 °C. Möglichst eine Nachtabsenkung bis auf 20 °C.
Beleuchtung
T5 Leuchtstoffröhren, UV-Strahler und lokale Wärmespots
Bodengrund
lockeres, saugfähiges Substrat
Einrichtung
u.a. senkrechte Klettermöglichkeiten (in verschiedenen Stärken), zusätzlich empfiehlt sich Rück- und Seitenwände mit Kork zu verkleiden. Bepflanzung möglich (Ficus benjamina, F. pumila, Scindapsus etc.) unterschiedliche Verstecke (Asthöhlen, Bambus)
Futter
Insekten (z. B. Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben, Fliegen, Wachsmotten, Gehäuseschnecken, nestjunge Mäuse etc.) Regelmässige Mineralien- und Vitaminzugaben sind unerlässlich.
Bemerkungen
Alle Verstecke müssen jederzeit kontrollierbar sein.
Terrariumgrösse
gemäss aktueller TSchV
Uroplatus lineatus, auch bekannt als der Bambus-Plattschwanzgecko respektive Bambus-Blattschwanzgecko, ist eine interessante und gut getarnte Geckospezies, die in den tropischen Regenwäldern Madagaskars heimisch ist. Dieser Gecko gehört zur Familie der Plattschwanzgeckos respektive Blattschwanzgeckos und ist für seine aussergewöhnliche Tarnung bekannt, die ihm hilft, sich in seinem natürlichen Lebensraum perfekt zu verstecken. Uroplatus lineatus hat eine schlanke, längliche Körperform und eine Färbung, die stark an die Rinde und das Muster von Ästen erinnert. Die Körperfarbe reicht von hellbraun bis zu grünlich-beige und ist von dunklen Streifen durchzogen, die ihm das Aussehen eines Stücks Baumrinde verleihen.
Der Uroplatus lineatus ist hauptsächlich nachtaktiv und verbringt den Tag regungslos an Baumstämmen oder Ästen, wo seine Tarnung ihn fast unsichtbar macht. Die Fähigkeit, sich so effektiv zu verstecken, schützt ihn vor Raubtieren wie Greifvögeln und Schlangen. Nachts wird der Uroplatus lineatus aktiv und geht auf Nahrungssuche. Er ernährt sich hauptsächlich von Insekten und anderen kleinen Wirbellosen, die in den tropischen Wäldern Madagaskars reichlich vorhanden sind. Mit seiner schnellen Zunge und seinem geduldigen Jagdverhalten erweist er sich als effektiver Räuber, der seine Beute unbemerkt erbeutet.
Ein besonderes Merkmal dieser Geckos ist ihr flacher, blattartiger Schwanz, der ihnen nicht nur ihren Namen verleiht, sondern auch zur Tarnung beiträgt. Der Schwanz sieht wie ein Stück Laub aus und verstärkt den täuschend natürlichen Look, den sie an Baumrinde und Laub perfekt anpassen. Auch ihre grossen Augen mit vertikalen Pupillen sind für die Jagd bei Dunkelheit optimiert, da sie ihnen helfen, in der Nacht scharf zu sehen.
Während der Fortpflanzungszeit legt das Weibchen ihre Eier in geschützten Bereichen des Waldbodens oder in Spalten von Baumstämmen ab. Die Jungtiere schlüpfen nach einigen Wochen und sind bereits in der Lage, sich in ihrer Umgebung zu verstecken und Nahrung zu finden. Die Tarnung und das Verhalten der Junggeckos gleichen bereits denen der erwachsenen Tiere und bieten ihnen einen wichtigen Schutz im dichten Regenwald.
Uroplatus lineatus ist ein Beispiel für die hohe Spezialisierung und Anpassungsfähigkeit der madagassischen Tierwelt. Seine einzigartige Tarnung und sein Verhalten haben ihn zu einem perfekten Bewohner der tropischen Wälder gemacht, wo er als Insektenfresser eine wichtige Rolle im Ökosystem spielt. Madagaskars Regenwälder, mit ihrer reichen Vielfalt an endemischen Arten wie dem Bambus-Plattschwanzgecko, sind ein bedeutendes Naturreservat, das die interessanten Anpassungen und die biologische Vielfalt der Insel widerspiegelt.
